News -
Arla Bilanz 2022: Stabile Leistung und wichtige Nachhaltigkeitsmaßnahmen in einem weiteren, volatilen Jahr
Die europäischen Molkereigenossenschaft Arla Foods hat das inflationäre Umfeld des Jahres 2022 effektiv bewältigt. So gelang Arla eine gute Leistung mit einem signifikanten Anstieg des monatlichen Milchpreises sowie einer vorgesehenen Nachzahlung von 2,2 Eurocent pro Kilogramm gelieferter Milch für das Gesamtjahr an die Arla Landwirtinnen und Landwirte. Auch in Sachen Nachhaltigkeit hat Arla wichtige Schritte gemacht: Die Emissionen in Scope 1, 2 & 3 sind gesunken und ein neues Anreizmodell für Nachhaltigkeit auf den Arla Höfen wurde erfolgreich entwickelt. Das Deutschlandgeschäft von Arla war im Jahr 2022 ebenfalls von dem hohen Inflationsniveau mit steigenden Preisen und dem damit einhergehenden hohen Druck auf der Kostenseite geprägt. Dies erforderte auch hierzulande entsprechende Preiserhöhungen, sowohl im Marken als auch im Private-Label-Geschäft, um die gestiegenen Kosten auf den Höfen der Arla Milchbauern und in den Molkereien in Teilen decken zu können. In Deutschland gehört das Unternehmen mit zwei großen Milchwerken in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf und mehr als 1.400 deutschen Genossenschaftsmitgliedern zu den Top 5 in der Molkereibranche. Im hiesigen Handel ist Arla mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Arla Kærgården sowie Handelsmarken vertreten.
Der Gesamtumsatz der Arla Gruppe stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 23,2 Prozent auf 13,8 Mrd. Euro (2021: 11,2 Mrd. Euro). Zurückzuführen ist das Umsatzwachstum fast ausschließlich auf höhere Preise. Ein stagnierendes Angebot und eine konstante Nachfrage führten zu einem Anstieg der Rohstoff- und Einzelhandelspreise, was sich positiv auf den Umsatzanstieg auswirkte. Arla erzielte im vergangenen Jahr für seine Genossenschaftsmitglieder einen Nettogewinn von 382 Mio. Euro beziehungsweise 2,8 Prozent des Umsatzes, was am unteren Ende des Zielbereichs von 2,8 bis 3,2 Prozent des Umsatzes liegt. Der Gewinn wurde durch die beispiellos hohen Margen bei Rohstoffprodukten getrieben, die zusammen mit den hohen Produktionskosten die Margen im Einzelhandel und im Foodservice-Geschäft unter Druck setzten.
Aufgrund des Finanzergebnisses konnte der Arla Aufsichtsrat eine Nachzahlung an die Milchbauern in Höhe von insgesamt 2,2 Eurocent (inklusive Zinsen auf Kapitaleinlagen) pro Kilogramm gelieferter Milch im Jahr 2022 vorschlagen. Dieser Betrag wird im Rahmen der neuen Konsolidierungspolitik erstmals in zwei Raten ausgezahlt; 1. Teilrate bereits im September 2022 und 2. Teilrate im März 2023.
Der durchschnittliche Milchpreis, den Arla seinen Landwirten europaweit zahlte, erhöhte sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 40,5 Prozent und stieg von 37,0 Eurocent pro Kilogramm Milch (2021) auf 52,0 Eurocent pro Kilogramm Milch im Jahr 2022 (Durchschnittspreis für konventionelle und Biomilch in allen sieben, europäischen Arla Erzeugerländern). In Deutschland lag der Arla-Milchpreis für konventionelle Milch im Jahr 2022 im Durchschnitt bei 50,90 Eurocent (vs. 36,31 Eurocent in 2021); Preise sind jeweils ohne die vorgesehene, jährliche Nachzahlung und ohne die jährliche Kapitaleinlage angegeben.
Die höheren Erträge beim Milchgeld trugen dazu bei, den Druck auf die Landwirtinnen und Landwirte zu mindern, die mit erheblich steigenden Produktionskosten konfrontiert waren, da die Preise für Futtermittel, Düngemittel und Energie ein noch nie dagewesenes Niveau erreichten. Außerdem wurden sie dadurch bei den Investitionen unterstützt, die erforderlich sind, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Milchproduktion fortzusetzen und das Ziel von Arla zu erreichen, die CO2e-Emissionen auf den Höfen bis 2030 um 30 Prozent pro Kilogramm Milch zu senken.
„Das Jahr 2022 war für unsere Landwirtinnen und Landwirte sowie für unser Unternehmen von Inflation und Unsicherheit geprägt. Trotz dieses herausfordernden Umfelds haben wir stabile Ergebnisse erzielt und gleichzeitig wichtige Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit erreicht. Als Genossenschaft haben wir 2022 mit der Entscheidung, einen Nachhaltigkeitsanreiz einzuführen, der Teile des Milchpreises der einzelnen Landwirte an Nachhaltigkeitsaktivitäten und -leistungen koppelt, einen historischen Schritt getan. Im Rahmen des Anreizmodells werden jedes Jahr insgesamt bis zu 500 Millionen Euro umverteilt, was unsere Ambition deutlich macht, an der Spitze einer fortschrittlichen Milchwirtschaft zu stehen", sagt Jan Toft Nørgaard, Aufsichtsratsvorsitzender der Molkereigenossenschaft Arla und dänischer Landwirt.
Markenwachstum durch Umstieg auf günstigere Produkte und Konsumrückgang gebremst
Nachdem der Einzelhandelsumsatz in der Corona-Pandemie zwei Jahre lang ein überdurchschnittliches Markenwachstum zeigte, verlangsamte sich das mengenbasierte Umsatzwachstum durch Marken 2022 wieder; die gestiegenen Lebenshaltungskosten setzten Verbraucher und Wertschöpfungsketten zunehmend unter Druck. Die stark zurückgegangene Kaufkraft ließ die Verbraucher insbesondere in Europa und Afrika nicht nur verstärkt zu günstigeren Produkten greifen, sondern auch im Ganzen weniger Milchprodukte kaufen. Ende 2022 war die Nachfrage nach Molkereiprodukten in Europa um rund fünf Prozent niedriger im Vergleich zur Nachfrage Ende 2021.
„Der drastische Anstieg der Lebenshaltungskosten hat sich weltweit auf unser Geschäft und insbesondere unsere Marken ausgewirkt. Sie sind zwar nach wie vor ein wichtiger Werttreiber unseres Geschäfts, das Volumen im Markenbereich ist aber um 3,2 Prozent zurückgegangen. Einige Ausnahmen waren unsere Foodservice-Marke Arla Pro, Arla Protein und unser Starbucks-Geschäft, die alle positive Wachstumsraten zeigten. Unser internationales Geschäft wuchs ebenfalls mit der Marke Puck, die im Nahen Osten gut abschnitten hat", so Peder Tuborgh, Group CEO von Arla Foods.
Geschäftsbereiche unter Inflationsdruck
Arla unterteilt sein Geschäft in vier Geschäftsbereiche:
Geschäftsbereich Arla Europa: Die historisch hohe Inflation führte in Arlas Europa Geschäft zu erheblichen Preissteigerungen. Die Umsatzerlöse stiegen um 17,4 Prozent auf 7,77 Mrd. Euro (2021: 6,62 Mrd. Euro). Das mengenbasierte Umsatzwachstum (Volumen) mit Marken war rückläufig und lag bei -4,2 Prozent, da Verbraucher auf günstigere Produktoptionen umstiegen und vermehrt Sonderangebote nutzten. Einige Produktkategorien und Marken verzeichneten signifikante Volumenrückgänge, wobei die stärksten Auswirkungen in der Kategorie Butter und Mischstreichfette zu verzeichnen waren, mit einem Volumenrückgang von -7,0 Prozent. Trotz dieser Herausforderungen erzielte Arla im Geschäftsfeld Niederlande/Frankreich/Belgien ein mengenbasiertes Markenwachstum von 1,3 Prozent. Die Lizenzmarke Starbucks (milchbasierte, gekühlte Kaffeegetränke) erzielte im Geschäftsbereich Europa ein mengenbasiertes Umsatzwachstum von 14,4 Prozent, Arla Pro legte um 20,4 Prozent und Arla Protein um 48,1 Prozent zu.
Das Deutschlandgeschäft, als Teil des Geschäftsbereichs Europa, war im Jahr 2022 ebenso von dem hohen Inflationsniveau mit steigenden Preisen und dem damit einhergehenden hohen Druck auf der Kostenseite geprägt. Dies erforderte auch hierzulande entsprechende Preiserhöhungen, sowohl im Marken als auch im Private-Label-Geschäft, um die gestiegenen Kosten auf den Höfen der Arla Milchbauern und in den Molkereien in Teilen decken zu können.
Nachhaltigkeit in Deutschland im Fokus, auch in herausfordernden Zeiten
Gemäß Arlas ambitionierter Klimaagenda – vom Hof bis ins Kühlregal – stand das Thema Nachhaltigkeit auch bei Arla Deutschland im vergangenen Jahr im Fokus. Zum einen wurde zu Jahresbeginn der neue Arla Bio Standard eingeführt; mit zahlreichen neuen Elementen in den Bereichen Bodengesundheit, Biodiversität, Klima und Tierwohl. Zum anderen wurden im Rahmen der dritten Runde der Arla Klimachecks die Emissionsdaten (CO2e) auf den Höfen der Arla Landwirtinnen und Landwirte erhoben. Der Klimacheck ist ein zentrales Element, um die Klimaziele von Arla zu erreichen. Mittlerweile verfügt Arla über eine einzigartige Datenbank mit umfangreichen Emissionsdaten aus der Milchwirtschaft, auf dessen Basis die Milchbauern gezielt Maßnahmen zur Reduktion von CO2e vornehmen können. Zudem wurde im Herbst eine umfangreiche Dachmarkenkampagne gestartet, die einen starken Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit legt. Dass Arla mit seiner Klimastrategie einen positiven Weg eingeschlagen hat, zeigte auch die Nominierung als Finalist (Transformationsfeld Klima) beim renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreises (DNP) Ende des vergangenen Jahres. „Wir wollen die Milchwirtschaft nachhaltiger machen und gehen mit unseren Landwirtinnen und Landwirten voran. Denn Milch ist eines der wertvollsten Nahrungsmittel und bietet einen hohen Nährstoffgehalt mit hochwertigem Eiweiß, sehr wichtigen Vitaminen, Mineralien und Kohlenhydraten. Die Wahl in den Kreis der Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis als einziges Molkereiunternehmen war eine großartige Anerkennung und Ansporn zugleich die Zukunft einer nachhaltigeren Milchwirtschaft federführend zu gestalten“, so Lillie Li Valeur, Deutschland-Chefin von Arla Foods.
Arla LactoFREE & Starbucks gekühlte Kaffeegetränke präsentieren sich weiterhin stark auf dem deutschen Markt
Aufgrund des hohen Inflationsniveaus zeigte sich auch bei deutschen Verbrauchern besonders in der zweiten Jahreshälfte eine geringere Nachfrage in der Kategorie der Milchprodukte. Zudem griffen Verbraucher vermehrt zu Handelsmarken und seltener zu Markenprodukten. Diese Gesamtentwicklung hat sich auch bei Arla Deutschlang gezeigt, so dass der Absatz (Volumen) im gesamten Markengeschäft von Arla Deutschland rückläufig war. Allerdings konnte sich das Geschäft von Arla im Vergleich zum deutschen Gesamtmarkt etwas besser behaupten, da die Molkereigenossenschaft hierzulande sowohl im Marken als auch im Handelsmarken-Geschäft gut vertreten ist. Im Arla Markenbereich zeigten sich besonders zwei Marken entgegen dem allgemeinen Markttrend sehr stark und konnten beim Absatz ein zweistelliges, prozentuales Wachstum verzeichnen. Dies war zum einen die Marke Arla LactoFREE, die aufgrund einer Portfolioerweiterung und einer erhöhten Distribution ihrer Milch-Drinks zulegen konnte. Denn immer mehr Menschen greifen zu laktosefreien Milchprodukten. Zum anderen waren dies milchbasierte, gekühlte Kaffeegetränke der Arla Lizenzmarke Starbucks, die nach einem starken Absatzwachstum im Jahr 202 auch 2022 erneut zulegte.
Mit Blick auf das laufende Jahr stellt Lillie Li Valeur fest: „Auf dem deutschen Markt erwarten wir erneut ein volatiles Jahr mit hohem Kostendruck. Dabei werden wir trotz eines herausfordernden Marktumfeldes, weiterhin einen starken Fokus auf unsere Marken haben und das Thema Nachhaltigkeit konsequent weiterverfolgen; sowohl entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette als auch bei unseren Marketingmaßnahmen und auf Produktebene. Ein besonderes Highlight: Unsere neue Frischmilch Arla Æ.K.T – Aktiv für Klima und Tierwohl kommt in diesen Tagen in die ersten Supermärkte; ein innovatives Produkt, das unsere Ziele und Maßnahmen in den Bereichen Klima und Tierwohl deutlich macht.“
Geschäftsbereich Arla International: In diesem Geschäftsbereich stieg der Umsatz um 17,2 Prozent auf 2,46 Mrd. Euro (2021: 2,10 Mrd. Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf Preissteigerungen zurückzuführen, die zum Ausgleich höherer Produktionskosten erforderlich waren. Insgesamt war das Volumen im Markengeschäft rückläufig und lag bei -1,2 Prozent, aber in den Regionen Naher Osten & Afrika sowie Südostasien konnte Arla mit einem Marken-Volumenwachstum von 4,3 Prozent beziehungsweise 21,3 Prozent ein Rekord verzeichnen. Das Geschäft in China war dagegen aufgrund des strengen Corona-Lockdowns das ganze Jahr über schwierig.
Geschäftsbereich Arla Foods Ingredients (AFI): Die hundertprozentige Tochtergesellschaft von Arla steigerte ihre Absatzmenge mit Mehrwert-Protein um 6,8 Prozent und den Umsatz um 29,5 Prozent auf 1,03 Mrd. Euro (2021: 794 Millionen Euro). Die starke Nachfrage nach den spezialisierten Molkenprotein- und Laktoseprodukten von Arla AFI sicherte die Margen in einem sehr dynamischen Marktumfeld mit Energie- und Rohstoffpreisen auf Rekordhoch.
Geschäftsbereich Globale Industrieverkäufe (B-B-Rohstoffverkäufe): Der Gesamtanteil verkaufter Milchtrockenmasse im Bereich Globale Industrieverkäufe stieg von 22,1 Prozent im Vorjahr auf 23,6 Prozent im Jahr 2022. Der Geschäftsbereich steigerte seinen Umsatz aufgrund gestiegener Rohstoffpreise um 45,2 Prozent auf 2,53 Mrd. Euro (2021: 1,74 Mrd. Euro). Starke globale Industrieverkäufe trugen entscheidend zu einem wettbewerbsfähigen Milchpreis an Arlas Genossenschaftsmitglieder bei.
Arla Höfe mit CO2e-Reduktion auf Kurs
Arlas Programme zur Senkung der Emissionen haben im Jahr 2022 zu den erwarteten Reduktionen geführt. Die Scope 1- & Scope 2-Emissionen (Bereiche Produktion, eigene Logistikflotte und Energienutzung) senkte Arla 2022 um 4 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Basisjahr 2015 ergibt dies einen Rückgang um insgesamt 29 Prozent. Obwohl das Unternehmen den geplanten Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien unverändert verfolgt, machten die Risiken bei der Gasversorgung in Europa eine vorübergehende Umstellung auf Öl an einzelnen Produktionsstandorten erforderlich, um die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten. Arla kompensierte die damit verbundenen, erhöhten Emissionen durch den Kauf zusätzlicher Zertifikate für Strom aus erneuerbaren Energien. Darüber hinaus kündigte Arla das neue Ziel an, bis Ende 2025 in Europa zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu verwenden, durch die Vereinbarung weiterer, so genannter Power Purchase Agreements (PPA; spezielle, langfristige Stromlieferverträge).
Die Scope-3-Emissionen (hier der Bereich Arla Höfe pro kg Milch) von Arla wurden um 2 Prozentpunkte pro kg Milch und Molke und insgesamt um 9 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2015 gesenkt. Im Jahr 2022 unternahm Arla außerdem Schritte, um die Senkung der Scope-3-Emissionen auf den Höfen mit der Entwicklung eines Anreizmodells für Nachhaltigkeit weiter zu beschleunigen. Es koppelt Teile des Milchpreises, den die Landwirtinnen und Landwirte erhalten, an Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Höfen. Im Rahmen des Anreizmodells, das im August 2023 mit der Auszahlung startet, können die Milchbauern insgesamt bis zu 3,0 Eurocent pro Kilogramm Milch für ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen erhalten, die dazu beitragen, das 2030 Ziel von -30 Prozent pro Kilogramm Milch und Molke bei Scope-3-CO2e-Emissionen zu erreichen. Hinzu kommen andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie etwa die Förderung von Biodiversität, die ebenfalls in das Anreizmodell einfließen.
Um bisherige Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu belohnen und für weitere Umweltverbesserungen auf den Höfen zu motivieren, sieht der Arla Aufsichtsrat jährlich bis zu 500 Millionen Euro des Milchgelds vor, die auf der Grundlage der im Rahmen des Anreizmodells für Nachhaltigkeit gesammelten, individuellen Punktzahl an die Landwirte umverteilt werden.
Ausblick 2023
Arla rechnet damit, dass die hohe Inflation und Volatilität das Geschäft auch im Jahr 2023 beeinflussen werden. Dazu Group CEO Peder Tuborgh: „2023 wird zweifellos ein weiteres schwieriges Jahr werden, da das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld auf der ganzen Welt und die anhaltenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine den Energiemarkt und die Lieferketten weiterhin beeinflussen. Derzeit sehen wir, dass der Kostendruck bei den landwirtschaftlichen Betrieben etwas nachlässt. Daher gehen wir davon aus, dass sich das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Milchmarkt im Laufe des Jahres 2023 wieder herstellen wird. Die Rohstoffpreise sind jedoch ab dem vierten Quartal 2022 stark gesunken, und wir erwarten für 2023 einen weiteren Rückgang auf den Rohstoffmärkten. Wir rechnen auch mit einer Verlangsamung des Wachstums im Markenbereich, aufgrund der geringeren Kaufkraft der Verbraucher und der Angst vor einer Rezession."
Der drastische Anstieg der Lebenshaltungskosten, der die Verbraucher voraussichtlich auch 2023 noch beschäftigen wird, hat dazu geführt, dass Arla eine zentrale Wirtschaftskennzahl seiner Unternehmensstrategie Future26 nach unten korrigiert hat. Während der Großteil von Future26 weiterhin unverändert bleibt, mussten die Ambitionen von Arla für das Wachstum der Markenprodukte angepasst werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind in den Jahren 2022 und 2023 am stärksten und Arla erwartet eine Rückkehr zu Wachstumsbedingungen ab 2024. Auf der Grundlage dieser Annahmen rechnet Arla für 2023 mit einem Rückgang des Volumens bei Markenprodukten um -1,5 bis -3,5 Prozent und geht davon aus, dass das Markenvolumen ab 2024 wieder zwischen 1 bis 4 Prozent wachsen wird.
Die Umsatzprognose der Arla Gruppe für 2023 liegt zwischen 13,6 und 14,2 Mrd. Euro. Der Gewinnanteil am Umsatz wird voraussichtlich im Bereich 2,8 bis 3,2 Prozent liegen und die Effizienzgewinne werden 55 bis 85 Mio. Euro betragen. Der Verschuldungsgrad wird im Zielbereich von 2,4 bis 2,8 erwartet. [1]
Am 23. Februar 2023 wird Arla seinen gesamten Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2022 veröffentlichen.