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Arla Halbjahresbilanz 2023: Das richtige Gleichgewicht in einem rückläufigen Markt finden

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Arla Halbjahresbilanz 2023: Das richtige Gleichgewicht in einem rückläufigen Markt finden

Die erste Jahreshälfte 2023 war wie erwartet von anhaltendem Inflationsdruck, sinkenden Rohstoffpreisen bei Milcherzeugnissen und einer Verschiebung des Verbraucherverhaltens hin zu Discount-Märkten und Eigenmarkenprodukten geprägt. Dies wirkte sich auf Arlas Ergebnis im ersten Halbjahr 2023 aus. Die Molkereigenossenschaft konnte die negativen Auswirkungen der Marktdynamik jedoch abschwächen. Entsprechend kann wie geplant eine halbjährliche Nachzahlung an die Landwirte in Höhe von 1 Cent pro kg Milch für die gelieferte Milchmenge im ersten Halbjahr 2023 erfolgen. Der Gesamtumsatz der Arla Gruppe stieg im ersten Halbjahr 2023 auf 7,07 Milliarden Euro; überwiegend aufgrund bereits zuvor umgesetzter Preiserhöhungen. Auch das Deutschlandgeschäft stand in der ersten Jahreshälfte 2023 unter dem Eindruck der anhaltend hohen Inflation, so dass auch das Markengeschäft in Deutschland insgesamt unter Druck war. Trotzdem ist es Arla hierzulande gelungen wichtige Akzente im Markenbereich zu setzen und führende Positionen in ausgewählten Kategorien weiter zu stärken oder zu behaupten. In Deutschland gehört die Molkereigenossenschaft zu den Top 5 in der Molkereibranche.

Der Umsatz der Arla Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 7,07 Milliarden Euro; gegenüber 6,38 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022. Dies entspricht einem Umsatzplus von 10,7 Prozent. Der Anstieg beruht in erster Linie auf bereits zuvor umgesetzte Preiserhöhungen im Einzelhandel und im Foodservice-Bereich (Gastronomiegeschäft). Der Umsatz im Markengeschäft stieg um 6,9 Prozent, getrieben durch die Marke Lurpak mit einem Plus von 7,2 Prozent und Produkte der Marke Arla mit einem Plus von 3,6 Prozent. Im ersten Halbjahr 2023 erzielte Arla einen Gewinn von 103 Millionen Euro beziehungsweise 1,5 Prozent des Umsatzes, verglichen mit 3,0 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Sinkende Rohstoffpreise beeinflussen den Milchpreis

Aufgrund veränderter Rohstoffpreise bei Milcherzeugnissen fiel Arlas ausgezahlter Milchpreis an die Landwirte von seinem Allzeithoch. In einem Markt, in dem die Milchproduktion zunimmt und Verbraucher weniger Geld ausgeben, sucht der Preis nach einem neuen Gleichgewicht. Im ersten Halbjahr 2023 ist der durchschnittliche Arla Milchpreis auf 48,2 Cent pro kg gegenüber 46,6 Cent pro kg im ersten Halbjahr 2022 gestiegen; verglichen mit 52,0 Cent pro kg für das Gesamtjahr 2022 jedoch gesunken (Preisangaben: Durchschnittspreis für konventionelle und Biomilch in allen sieben, europäischen Arla Erzeugerländern, ohne jährliche Nachzahlung und jährliche Kapitaleinlage.)

„Wie erwartet, haben die Marktbedingungen unsere Markenprodukte unter Druck gesetzt. Es ist uns jedoch gelungen, unsere relativen Marktanteile gegenüber unseren Wettbewerbern zu verteidigen. Ich freue mich, dass wir unser Gesamtergebnis, einen wettbewerbsfähigen Milchpreis sowie eine Nachzahlung für das erste Halbjahr an unsere Landwirte in Höhe von einem Cent pro Kilogramm gelieferte Milch wie geplant sicherstellen konnten“, erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Negative Konsumstimmung wirkt sich auf das Markengeschäft aus

Nach Jahren eines außerordentlich hohen Wachstums des Markenvolumens, wurden die Wachstumsraten durch das veränderte Verbraucherverhalten beeinträchtigt. Das mengenbasiere Umsatzwachstum mit Marken lag im ersten Halbjahr 2023 bei -6,0 Prozent (bereinigt um die Auswirkungen des früheren Russlandgeschäfts, das in der ersten Jahreshälfte 2022 veräußert wurde, hätte das mengenbasiere Umsatzwachstum mit Marken bei -5,1 Prozent gelegen). Dies war in erster Linie auf einen Volumenrückgang im Markengeschäft in Europa von 5,7 Prozent und einen Rückgang des Volumens im internationalen Markengeschäft von 4,0 Prozent zurückzuführen. „Die erste Jahreshälfte 2023 war weiterhin vom Inflationsdruck geprägt. Dieser hat dazu geführt, dass sich Verbraucher in Richtung Discount und Eigenmarkenprodukte orientiert haben. Somit wurden unsere Markenprodukte unter Druck gesetzt", so Torben Dahl Nyholm, CFO von Arla Foods.

In Europa gelang es einzelnen Marken ein starkes Mengenwachstum aufrechtzuerhalten, trotz des unvorhersehbaren Marktes. Dabei lieferten Arlas strategische Investitionen in verschiedenen Bereichen ein starkes Wachstum. So legte das Geschäft mit der Lizenzmarke Starbucks (milchbasierte, gekühlte Kaffeegetränke) beim Volumen um 21,6 Prozent und die Marke Arla Protein um 51,6 Prozent zu. Im internationalen Geschäft stieg das Markenvolumen sowohl bei Starbucks als auch bei Puck um 3,3 Prozent.

Einhergehend mit den volatilen Marktbedingungen, verzeichnete das Foodservice-Geschäft (Gastronomie) von Arla beim Volumen einen Rückgang von - 1,8 Prozent, verglichen mit einem Plus von 19,0 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2022. Seinerzeit hatte das weitestgehende Ende der Corona-Maßnahmen zu einem außergewöhnlichen Nachfrageschub in zahlreichen Ländern geführt. In der zweiten Jahreshälfte werden wieder positive Wachstumszahlen im Foodservice-Geschäft erwartet.

Geschäftsbereiche: Arla unterteilt sein Geschäft in vier Bereiche:

Geschäftsbereich Europa: In Arlas europäischem Geschäft (inklusive UK) stieg der Umsatz um 15,4 Prozent auf 4,10 Milliarden Euro, verglichen mit 3,54 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das mengenbasierte Umsatzwachstum mit Marken lag dagegen bei -5,7 Prozent und folgte damit dem allgemeinen Markttrend eines rückläufigen Einzelhandelsgeschäfts auf allen europäischen Märkten.

Deutschland-Geschäft: Als Teil des Europa-Geschäfts stand auch das Deutschlandgeschäft in der ersten Jahreshälfte 2023 unter dem Eindruck der anhaltend hohen Inflation. Damit einher gingen eine verstärkte Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten sowie der Trend häufiger zu Handelsmarken und weniger zu Markenprodukten zu greifen.

Starbucks, Arla Buko und Arla Pro überzeugen in Deutschland – trotz Herausforderungen am Markt

„Die herausfordernde Marktsituation hat auch unser Markengeschäft in Deutschland insgesamt unter Druck gesetzt. Trotzdem ist es uns gelungen wichtige Akzente mit unseren Marken zu setzen und führende Positionen in ausgewählten Kategorien weiter zu stärken oder zu behaupten. Dazu gehört auch eine gute Präsenz mit ausgewählten Markenprodukten im Discount“, erläutert Lillie Li Valeur, Deutschland-Chefin von Arla Foods. So konnte Arla das Geschäft mit milchbasierten, gekühlten Kaffeegetränken seiner Lizenzmarke Starbucks weiter ausbauen und wie bereits im Gesamtjahr 2022 ein prozentual zweistelliges Absatzwachstum in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verzeichnen. Ein wichtiger Treiber dieses Wachstums war die erfolgreiche Einführung der neuen Großpackung mit 750 ml in verschiedenen Sorten. Die wiederverschließbaren Produkte sind in erster Linie für den Verzehr zu Hause geeignet. Im Markengeschäft mit Eiskaffees ist Arla mit seiner Lizenzmarke Starbucks weiterhin Marktführer im deutschen Einzelhandel. Daneben zeigte sich die Frischkäse Marke Arla Buko mit einem Absatzwachstum im unteren, zweitstelligen Prozentbereich stark im Markt. Hinzu kam ein solides Handelsmarkengeschäft, so dass Arla in Summe in der Kategorie Frischkäse weiterhin führend ist. Aufgrund neuer Kunden und einer verbesserten Marktsituation nach der Corona Zeit, konnte auch der Foodservice-Bereich (Gastronomiegeschäft) mit der Marke Arla Pro in Deutschland ein starkes Wachstum in den ersten sechs Monaten des Jahres verzeichnen.

Wichtige Schritte im Bereich Nachhaltigkeit

Vor dem Hintergrund ambitionierter Klimaziele, hat Arla auch in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 wichtige Meilensteine im Bereich Nachhaltigkeit erreicht. So wurde das neue Anreizmodell für Nachhaltigkeit auch bei den deutschen Arla Landwirtinnen und Landwirten eingeführt. Im Rahmen des wissenschaftlich basierten und datengestützten Punktesystems, werden Klimainitiativen und andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Arla Höfen honoriert. Je nach erreichter Punktezahl, erhalten die Landwirtinnen und Landwirte einen entsprechenden Nachhaltigkeitszuschlag bei ihrem monatlichen Milchgeld. Über diesen finanziellen Anreiz soll die Reduktion der Emissionen bei der Milchproduktion auf den Höfen weiter vorangebracht werden. Zudem hat Arla ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu 100 Prozent Ökostrom bis Ende 2025 in allen europäischen Werken erreicht. Ab Frühjahr 2024 wird Arla zirka 35 Prozent seines aktuellen jährlichen Strombedarfs für seine deutschen Standorte aus Solar- und Windenergieanlagen direkt aus der Region rund um das Arla Werk in Pronsfeld (Rheinland-Pfalz) beziehen. Grundlage dafür bildet eine im Frühjahr 2023 geschlossene Partnerschaft mit den Stadtwerken Trier (SWT), die den Grünstrom zukünftig aus einer neuen Solar- und einer neuen Windstromanlage liefern.

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte erläutert Arla Deutschland-Chefin Lillie Li Valeur: „Wir erwarten weiterhin ein herausforderndes Marktumfeld, gehen aber davon aus, dass sich die Kategorie der Milchprodukte in Deutschland insgesamt ein wenig erholen wird. Um unser Markengeschäft weiter zu stärken und gerade in dieser Zeit präsent zu sein, haben wir für das zweite Halbjahr zahlreiche Kampagnen geplant, wie etwa aktuell die Markenkampagne für unsere Arla Bio Milch. Zudem werden wir das Thema Nachhaltigkeit weiterhin in unserer gesamten Organisation im Fokus haben.“

Geschäftsbereich International: Im Bereich internationales Geschäft steigerte Arla seinen Umsatz um 3,6 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Dabei haben die im Jahr 2022 durchgeführten Preiserhöhungen den Umsatz positiv beeinflusst. Demgegenüber stand eine ungünstige Entwicklung bei den Hauptwährungen von -3,7 Prozent sowie ein Rückgang des mengenbasierten Umsatzes um 4,0 Prozent aufgrund einer geringeren Nachfrage (bereinigt um den Effekt aus der Veräußerung des ehemaligen Geschäfts von Arla in Russland).

Geschäftsbereich Arla Foods Ingredients (AFI): AFI erhöhte seinen Umsatz um 10,8 Prozent auf 513 Millionen Euro, verglichen mit 463 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Volumen der Mehrwert-Molkenproteinprodukte nahm um 5,2 Prozent zu. Aufgrund gestiegener Mengen in Standard-Produkten sank der Gesamtanteil von Mehrwertprodukten jedoch von 81,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 80,3 Prozent.

Geschäftsbereich Globale Industrieverkäufe (B-B-Rohstoffverkäufe): Im Bereich Globale Industrieverkäufe sind Arlas Milchmengen in der ersten Jahreshälfte deutlich gestiegen. Dies ist auf höhere Milchmengenlieferungen unserer Landwirte und eine geringere Einzelhandelsnachfrage im europäischen und internationalen Geschäft zurückzuführen. Die Mengen stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 33,1 Prozent, wobei der stärkste Anstieg bei Pulverprodukten zu verzeichnen war. Im Vergleich zum Jahresende 2022 nahmen die Mengen um 20,5 Prozent zu.

Erfolgreiche Einführung des Anreizmodells für Nachhaltigkeit

Im Herbst 2022 hat Arla sein neues Anreizmodell für Nachhaltigkeit vorgestellt, um die Arla Landwirte für die Umsetzung von Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen in ihren Betrieb zu belohnen. In der ersten Jahreshälfte 2023 haben sich die Arla Landwirte mit dem neuen wissenschaftlich basierten System vertraut gemacht. Bis Juni hatten 7.300 (94 Prozent) von Arlas Landwirten ihre jährlichen Klimacheck-Daten eingereicht. Sie haben zudem nahezu 30.000 Dokumente hochgeladen, um Nachhaltigkeitsaktivitäten wie Futteroptimierung, Umgang mit Wirtschaftsdünger, Energieoptimierung und Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erfassen. „Seit dem 1. Juli 2023 ist das Anreizmodell ein integraler Bestandteil der monatlichen Milchgeldzahlung. So haben die Landwirte einen klaren, sehr konkreten finanziellen Anreiz, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren – von Monat zu Monat und Jahr für Jahr“, erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Ausblick 2023

Während Arla mit einer Abschwächung der Inflation rechnet, bleiben die Rohstoffmärkte für das verbleibende Jahr weiterhin von Unsicherheit geprägt. „Wir gehen davon aus, dass die Inflation und ihr Einfluss auf das Verbraucherverhalten den Rest des Jahres 2023 prägen und den Absatz von Markenprodukten in den meisten Märkten unter Druck setzen wird. Wir rechnen jedoch auch damit, dass ein Wachstum in der jeweiligen, zugrundeliegenden Kategorie dazu beitragen wird, dass das Markenwachstum langsam wieder anzieht“, so Peder Tuborgh.

Arla hat seine Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr auf 13,2 bis 13,7 Milliarden Euro gesenkt und erwartet einen Gewinn in der Spanne von 2,8 bis 3,0 Prozent des Umsatzes. Diese Spanne lag zuvor bei 2,8 bis 3,2 Prozent und wurde stärker eingegrenzt, um Platz für eine Nachzahlung beim Milchgeld im Einklang mit der Konsolidierungspolitik der Molkereigenossenschaft zu schaffen.

Kennzahlen des Halbjahresergebnisses 2023 auf einen Blick:
Umsatz Arla Gruppe: 7,07 Mrd. Euro (1. HJ 2022: 6,38 Mrd. Euro)
Mengenbasiertes Umsatzwachstum strategische Marken: -6,0 Prozent (1. HJ 2022: -0,1 Prozent)
Milchmenge: 7,0 Mrd. kg Milch (1. HJ 2022: 6,8 Mrd. kg Milch)
Gewinnanteil des Umsatzes: 1,5 Prozent (1. HJ 2022: 3,0 Prozent)
Verschuldungsgrad: 3,3 (1. HJ 2022: 3,0)
Netto-Effizienzeinsparungen des Programms „Fund Our Future“: 23 Millionen Euro (1. HJ 2022: 72 Millionen Euro)
Milch-Leistungspreis: 49,7 Eurocent/kg Milch (1. HJ 2022: 49,6 Eurocent/kg Milch)
(Der Milch-Leistungspreis für Arla Foods ist definiert als der vorausgezahlte Milchpreis plus den Jahresüberschuss dividiert durch die gesamte Milchzufuhr der Genossenschaftsmitglieder. Er misst die Wertschöpfung pro Kilogramm Milch der Genossenschaftsmitglieder, einschließlich der jährlichen Nachzahlung und der einbehaltenen Gewinne in Form der individuellen und kollektiven Kapitaleinlage und ist eine wichtige Finanz-Kennzahl für die Molkereigenossenschaft.)

Den gesamten Arla Halbjahresbericht 2023 finden Sie hier: www.arla.com/company/investor/half-year-results/

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