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Belegantes Blog: Werte als Richtschnur - Unnötig oder dringend benötigt?
Der BdS feierte in der vergangenen Woche seine Mitgliederversammlung. Dabei haben wir ganz bewusst das Thema „Werte“ in den Mittelpunkt gestellt. Doch welche Werte treiben unseren Verband, treiben mich persönlich an? Wofür bedarf es überhaupt Werte? Sind Werte nicht nur „schmückendes Beiwerk“ zu harten ökonomischen Zahlen?
Für den Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) kann ich klar und eindeutig sagen: wir handeln nach bestimmten Werten. Diese sind niedergelegt und erneut bekräftigt in unserer „Charta der Systemgastronomie“. Vorneweg steht die Tarifbindung all unserer rund 830 Mitgliedsunternehmen als zentraler Wert und Alleinstellungsmerkmal unseres Verbandes. Wir verstehen uns als ehrlichen Sozialpartner, fairen Arbeitgeber und verlässliche Tarifvertragspartei. Dieser Wert gehört zu unserer DNA. Doch auch andere Werte, wie beispielsweise Respekt oder die Übernahme von (gesellschaftlicher) Verantwortung, zeichnen uns aus. Die Systemgastronomie ist die Branche der Chancen. Der BdS hat als erster Verband schon 2015 einen Leitfaden zur Beschäftigung von Asylbewerbern und Geflüchteten entwickelt. Wir haben bislang rund 4.000 bis 4.500 Menschen mit Fluchthintergrund durch Arbeit und Beschäftigung integriert und auch Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss bekommen bei uns ihre Chance, sich zu beweisen und Karriere zu machen.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass man zur Orientierung, wohin sich ein Verband oder ein Unternehmen entwickeln soll, Werte braucht. Sie leiten und geben die Richtung zum Ziel vor. Ein Blick zurück in die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Unternehmen scheitern können, wenn es an einem Wertegerüst fehlt. Kurzsichtige Unternehmensentscheidungen oder Akteure ohne Werte und auch ohne Überzeugungen und Visionen für ihr Unternehmen zeigen, dass es neben den unabdingbaren ökonomischen Rahmenbedingungen, dem Erwirtschaften von Gewinn, doch auch das „gewisse Etwas“ braucht, um erfolgreich zu sein. Somit sind Werte, so individuell und subjektiv sie zu verstehen und definieren sind, unverzichtbare Faktoren – „soft power“ – um seinen eigenen Kompass entsprechend auszurichten und Unternehmen zu führen.